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Hindernisse bei der CCD- Astrophotographie und Verbesserungsmöglichkeiten

 1.)
Bei der Astrophotographie sind von Zeit zu Zeit in den Roh- bzw. bearbeiteten Aufnahmen Staubflecken zu sehen, die ihre Ursache in winzigen Staubkörnern auf Filteroberflächen bzw. des Deckglases der CCD haben, auf die ich anfangs weniger geachtet hatte. Sie machen dann u.U mühevolle Aufnahmen z.T wertlos oder nacharbeitsintensiv.

Hier habe ich mir ein kleines Schülermikroskop umgebaut und kann  präzise auf die Oberfläche des Deckglases des CCD Chips z.B. bei der DBK/DMK sehen und mit einem "Speckgrabber" vorsichtig den einzelnen Staubkörnchen "auf den Leib" rücken. Hier muss man sehr behutsam vorgehen, um keinen Schaden an der Technik anzurichten. Mit einem clearfilter sollte dann die "staubfreie" ccd-Kamera geschützt werden.

Für das geschilderte Vorgehen übernehme ich keinerlei  Garantie.

2.)
Nach Hinweis eines Planetenphotografen im Internet  2014 habe ich im letzten Jahr einen Test mit einer externen kleinen SSD (solid state drive)  Festplatte mit der externen SATA Schnittstelle vorgenommen und wegen der guten Ergebnisse nun die bisherige Festplatte im Laptop durch eine SSD ähnlicher Größe ausgewechselt (Voraussetzung ist wie gesagt eine SATA Schnittstelle). Nun gelingen die avi-Aufnahmen mit der DMK41 und DBK21af  mit der  jeweils höchsten Auflösung und schnellsten Framerate ruckelfrei und problemlos. Mittels Klonen der bisherigen Festplatte auf SSD  kann man das  relativ leicht bewerkstelligen, da keinerlei  Installationsarbeiten neu vorgenommen werden müssen. Klonvorgang ist i.A. in ca 2-3 Stunden erledigt. Nach Austausch der Laptop Festplatte durch die SSD ist der Lohn eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung incl. schnellem Boot und Abmeldevorgang. (jeweils ca 10 sec.)(bei manchen Laptop Modellen gibt es einen einfachen Zugang zur Festplatte  - beim Acer one z.B ist aber der Austausch komplizierter, da das Laptopgehäuse geöffnet werden muss) 
 Bei der Arbeit mit Autostakkert kann ich nun auch ohne Absturz mit 4 Prozessorkernen (i5) und 8GB Ram flott arbeiten - die Wärmeentwicklung  des Laptop hält sich zudem in Grenzen. Für das Klonen benötigt man noch eine entsprechende Software. 
Für das geschilderte Vorgehen übernehme ich keinerlei  Garantie.

 3.)
Verschiedene unerwünschte Lichquellen in der Umgebung (z.B. Strassenlaternen) erzeugen in Rohdatenaufnahmen bei Deepskyaufnahmen Probleme mit der Homogenität eines Rohbildes. Sehr gut sieht man dieses Streulicht (incl. der "donuts", die durch kleinste Schmutzpartikel auf den CCD/Filtern entstehen) z.B mit der Pixinsight Funktion STF (screen transfer function). Um dieses Problem in den Rohdatenaufnahmen herauszurechnen (Kalibriervorgang - vor der Überlagerung) habe ich mir aus einer Plexiglasmilchscheibe  (Baumarkt)  für den 4" Refraktor und für das 8" Newtonfernrohr eine "flat"- Scheibe gebaut. Diese flat-Scheibe setze ich am Ende einer Filterfarbserie auf das Fernrohr und erstelle i.d.R noch je 16 Flataufnahmen   mit ca 1/10 der Belichtungszeit für die jeweilige Farbfilterserie. Diese flats werden für jede Farbfilteraufnahme (R,G,B,L) zu Masterflats zusammengerechnet. (z.Zt mit Fitswork). Die einzelnen Rohdatenaufnahmen des  L-Filters  werden dann durch das Masterflat von L, die einzelnen Rohdatenaufnahmen des R-Filters durch das Masterflat von R, die einzelnen Rohdatenaufnahmen des G-Filters durch das Masterflat von G und die einzelnen Rohdatenaufnahmen des  B-Filters durch das Masterflat von B dividiert (z.Zt. mit Fitswork) - hinzu kommen noch die Verrechnung von Darks bzw. Biases. Diese  kalibrierten Zwischenergebnisse  kann man wieder leicht mit der STF kontrollieren. Dieses Vorgehen lehnt sich an das in  /11/ geschilderte Verfahren an und erzielt gut kalibrierte Farbfilterrohdatenaufnahmen, die danach übereinandergelagert und mit anderen Bildverarbeitungsfunktionen noch weiterbearbeitet werden können. (incl. der Synthese zu einem farbigen "pretty picture")
Das Verfahren habe ich bei den Galaxie-Bildern  M101 und M33  angewendet.

 
4.)

 Farbverstärkung nehme ich im Lab-color-Modus  von PS vor.


5.)

Zunehmend Nutzung der ASI120 xx-S USB3 Kameras für die Mond/Planeten/Sonnen- Aufnahmen bei kleinen ROI (region of Interest)  und guten Aufnahmebedingungen sind Transferraten per Laptop-USB3 Express-Karte von 150-200 fames / Sekunde möglich.

ASI120MM-S (USB3) erzeugt allerdings z.Zt Interferenzstreifen bei H-Alpha Aufnahmen.
Auch nach Kauf eines T2-Tilters lassen sich die Interferenzstreifen nicht völlig entfernen.Die Asi120MM-S eignet sich daher aus meiner Sicht nicht für H-Alpha-Sonnenaufnahmen  !
22.5.2016

Nach seitlichem Abkleben des T2 Tilters mit schwarzem Isolierband lassen sich nun auch mit der ASI120MM-S H-Alpha-Aufnahmen der Sonne mit dem LS35dx erzielen, ohne Interferenzstreifen.
3/2017